Dienstag, Dezember 01, 2009

Kamelien Update

Hier passiert im Moment aufgrund chronischer Arbeitsüberlastung [s. hierzu: Karōshi] und abendlicher philosophischer Gespräche über M. Foucault, in dem Sinne, daß ich zuhöre und staune, recht wenig.



Immerhin gibt sich die Kamelie reichlich Mühe.



Samstag, November 07, 2009

Kamelie

Nachdem im letzten Jahr der Umzugstress (vom Geschäft nach Hause) zu groß war und die Kamelie die Blütenansätze abgeworfen hat, geht bisher alles gut:




Btw.: die zweitälteste Kamelie nördlich der Alpen steht in Rosswein. Die älteste steht vermutlich Pillnitz: die Pillnitzer Kamelie, mit fahrbarem Gewächshaus und in der Blütezeit (Februar/März) mit bis zu 35.000 Blüten. Bei uns sind es 8. Mal schauen ob alle aufgehen.

Mittwoch, Oktober 21, 2009

Schatten

Ereignisse des kommenden Jahres werfen bereits ihre ersten Schatten voraus.

Auf der offiziellen Seite heißt es:

Ökologisch bedeutet nicht nur, die Natur ‚dort draußen’ zu respektieren. Ökologisch zu handeln ist ein Lebensstil, heißt zu verstehen, dass wir die die Hüter dieses Planeten sind. Es bedeutet, sich der eigenen Handlungsweisen bewusst zu sein, zu verstehen, dass alles was wir tun einen Einfluss auf etwas oder jemanden hat. Alle Dinge sind voller Zeichen und nur ein weiser Mensch kann aus einer Sache eine Lehre ziehen. Von der Natur haben wir viel zu lernen, die Natur hat schon alles im Voraus erfunden.
Ökologisch heißt, sich lautlos, auf Zehenspitzen, sanft zu bewegen. Das soll aber nicht heißen, dass sich die Maratona in ein Kloster verwandeln wird. Und unsere Teilnehmer werden nicht deshalb zu Asketen, deren Hunger und Durst nur mit einem Stück Brot und einem Kelch frischen Wassers gestillt wird. Ihre Seelen werden nicht von uns ernährt, als wären wir Weisheitsspender. Nein, so weit wollen wir nicht gehen, es liegt noch so vieles dazwischen. Wir maßen uns sicherlich nicht an, jemanden belehren und am allerwenigsten eine uns allen angeborene geistige Tiefe ergründen zu wollen. Wir möchten lediglich einige Früchte ernten, überlegen, in uns hineinlauschen, über das, was uns umgibt, nachdenken. Unserem eigenen Atem noch bewusst sein. Jener Atem, der uns wieder und immer wieder fehlen wird, und zwar nicht nur am Giau-Pass, sondern auch beim Startschuss der Maratona… Dies werden jedoch die Augenblicke sein, an die wir uns erinnern werden, weit mehr als an diejenigen, die wir in unserem Leben ohne jegliches Bewusstsein eingeatmet haben.
Da meine Rede aber nicht besser ist als mein Schweigen, werde ich jetzt nichts mehr sagen.
Seid daher warm, ehrlich und still umarmt wie von einem Sonnenstrahl aus den Dolomiten und mit diesen Worten erkläre ich die
Maratona dles Dolomites 2010 für offiziell eröffnet.


Wenn die Runde dann ähnlich prosaisch wird, dann wird vom Rest noch zu sprechen sein...

Freitag, Oktober 09, 2009

Magister hoch!

Bin ich froh - Humboldtsches Bildungsideal, ich komme!

Ob ein Bachelor-Studium dummt macht, kann man hier erfahren.
Ich bin auf alle Fälle mehr als zufrieden mit meinem Magisterstudium. Und Zukunftsängste habe ich auch keine - dafür halte ich viel zu viel von mir :-)

Sella Runde

simmer gefahren letzten Samstag (plus Heimfahrt in die Unterkunft auf 1200hm aus dem Tal waren 99,4 km und irgendwas um die 3000 hm - die Ungenauigkeit liegt daran, dass ich immernoch keinen Garmin Forerunner, resp. Edge besitze). Den Jaufenpass bezwangen wir tags darauf und ich habe immernoch wehe Beine!!!! Ich weiß, ich bin ein Weichei. Trotzdem aua.
Hier die Eindrücke von der wunderbaren Landschaft um das Sella-Massiv (und von uns fleißigen Radlern natürlich; den Link zum vollständigen Album hat Robert bereits im vorhergehenden Eintrag platziert):



















Sonntags waren wir (noch vor der Tour auf den Jaufenpass) beim lecker Strudel- und Brotfest in dem wunderbar hübschen Städtchen Brixen. Es gab Antholzer Strauben zur Stärkung:



Hier ein Blick ins hübsche Brixen:





Auf dem Pass selber dann monströse Stücke Käsekuchen zu humanen Preisen - und an kulinarisch Interessierte: In dem Örtchen Tschöfas, wo wir in einem netten Zimmer mit einem kurzen Bett unterkamen (allerdings mit fabelhafter Aussicht), gibt es eine Pizzeria, dessen Produkte sich auf jedem Pizzaliebhaber-Gaumen sehen lassen können!

Ach ja, und wenn jemand noch Tipps hätte, wie man Bergziegenbeinchen bekommt, bitte melden. Oder vielleicht weiß ja wer, was die Schleck-Brüder so einschmeißen, vielleicht hilft das bei mir ja auch....

[Edit Robert: aus einem Rouleur resp. einer Rouleuse oder Rouleuressa (Die Sportschau sagt dazu:"Rouleur ist ein Rennfahrer, der im flachen und leicht welligen Gelände gut zurechtkommt. Sehr oft können gute Rouleure auch gut zeitfahren bzw. sprinten. Rouleure sind athletische Typen, die aufgrund ihrer Körpergröße und ihres Körpergewichtes nicht unbedingt die besten Kletterer sind, aber auch nicht gerade reine Sprinter!" ist bislang nur selten eine Kletterziege geworden. Laurent Jalabert hat das ansatzweise geschafft und noch eindrucks- und geheimsnisvoller Lance Armstrong. Und überhaupt, du beklagst dich zu unrecht!]

Wie passt das zusammen?




[Quelle]

Mittwoch, Oktober 07, 2009

Neue Schandtaten

In der kürze der Zeit stelle ich erstmal nur das Fotoalbum ins Netz. Eine ausführliche Beschreibung mit Analyse der, für uns, heldenhaften Leistungen folgt dann auch noch.

Fotos

Dienstag, Oktober 06, 2009

Zeitraub

Ist es tatsächlich so, dass es Studenten so schwer wie möglich gemacht werden muss, Bürokratiekram-Erledigungs-Termine einzuhalten?? Ich meine, ich will ja noch nicht einmal etwas großes. Nur meinen Anrechnungsbescheid aus einem Institut abholen und in die Studentenkanzlei befördern. Mein logischer, klimafreundliche Gedanke war: Im IKK-Institut in Freimann anrufen und nett fragen, ob das besagte Blättchen Papier nicht per Fax oder per E-Mail an die Studentenkanzlei weitergereicht werden kann. Und wenn nicht (was ich bei dem organisatorischen Aufwand für die vieeeelen Münchner Studenten verstehen kann), dann könnte man es doch wenigstens mir zufaxen/mailen, dass ich nicht (man beachte die kundenfreundlichen Öffnungszeiten - manche Professoren erinnern uns immer wieder gern daran, dass wir doch Kunden seien mittlerweile....) zwischen 11.00Uhr und 12.00 Uhr vormittag (nur Dienstag und Donnerstag!) nach München-Freimann ins Institut eiern muss. Das Problem ist nämlich folgendes: das Papierchen muss in die Studentenkanzlei (ausschließlich persönliche Übergabe), die von 08.00 Uhr bis 11.00 Uhr geöffnet hat. Immerhin auch donnerstags, nachdem es mittwochs ja nicht klappen kann. *argh*
Also, morgen nach München zum Blättchen holen, übermorgen nach München zum Blättchen abgeben. Und die Hausarbeit schnarcht weiter im Wohnzimmer vor sich hin und die Kasse klingelt auch nicht.....

Donnerstag, Oktober 01, 2009

Shoppingfieber

Nur fehlt leider das Geld. Also nicht direkt, ich habe mich ja zumindest brillentechnisch schon ausgetobt... was es noch bräuchte:

- eine schöne braune Herbstweste
- die coole Fred Perry-Tasche am Judenberg
- neue Laufoberteile
- eine Schuheizung für die Rennradschuhe
- immernoch einen Garmin Forerunner (dazu auch gern eine Leistungsdiagnostik...würde ich gern mal probieren)
- eine komplette Regenerationsbehandlung für meinen roten Bock, sprich: neue 8-fach Kassette, neues Lenkerband und neue Pedale könnte es vertragen (letzteres muss aber nicht sein)
- ebenso für meinen anderen Renner: die fehlende Schraube für die Hinterbremse, neue Bremszüge, neues Lenkerband, überhaupt Pedale, neue Kette
- ein Paar dünner Sporthandschuhe
- eine neue 3/4-Hose zum Laufen/Radeln
- eine mittelgroße Tasche, die zu meinem Wintermantel und zu meinen Red Wings passt
- eine Schuster-Wellness-Session für meine Red Wings

Das wäre so das dringendste. Wenn arbeiten doch nur mehr Spaß machen würde.....
Ach ja, und dann bräuchte ich noch jemanden, der meine Hausarbeiten schreibt, während ich in der Arbeit bin, wahlweise lassen sich die beiden Aufgaben auch tauschen. Bei Interesse bitte über E-Mail melden.

[edit:] Ein, zwei Behandlungen beim Master of Chiropractic in Landsberg würden mir auch eine Freude bereiten.

Donnerstag, September 24, 2009

Provence

... und irgendwann will ich da wohnen! Muss. Zu schön, um das nicht getan zu haben. Diese wundervollen kleinen Straßen, die Landschaft, das Meer, die pitoresken (wenn auch etwas verpinkelt riechenden...) Dörfer und Städte.
Nach einem wunderschönen und unmessbar romantischen Wohnmobilurlaub wären wir am liebsten einfach noch weiter gefahren. Aber uns lockte letzten Endes nicht nur das warme Wasser wieder nach Hause :)

Am Sonntag machten wir zuerst in oben auf dem Oberalppass Halt, um denselben und den St. Gotthard-Pass im Anschluss per Rennrad zu erklimmen. Bei sonnigem Wetter fuhren wir ales frohen Mutes los, um dann festzustellen, dass zum Einen der St. Gotthard ganz ordentlich befahren wird am Sonntag Nachmittag (ich weiß, wer hätte das gedacht), und die weniger verkehrsreiche Strecke über kleines Kopfsteinpflaster nach oben führt. Wir kamen offensichtlich trotzdem glücklich oben an:



Zum Anderen hatte das Wetter mittendrin beschlossen, schlagartig in unangenehm kalte Temperaturen und Nebel umzuschlagen...:



So gaben wir ein wenig Gas heimwärts auf den Oberalppass, wo uns leider nur Duschwasser á la Umgebungstemperatur erwartete. Naja, am ersten Wohnmobiltag ist man noch mutig, die leckeren Nudeln mit Tunfisch und Mangalitzaschinken wärmten dann auch wieder ganz ordentlich. Der nächste Morgen überraschte uns dann mit Schneeregen auf über 2000m:



Nach einer Mittagsfahrtpause am Comer See mit zwei Cappuccini und einem Stadtspaziergang in Como kamen wir frohen Mutes in Menton an und stürzten uns zur Vorratsanlegung auf den ersten großen Hypermarché. Im Anschluss wollte der Robert unbedingt den im WOMO-Reiseführer mit einer tollen Aussicht angegebenen Stellplatz für die Nacht ausprobieren. Dass es dabei über Serpentinen nach oben ging, über die gerade mal wir mit unserem Wohnmobil passten, geschweige denn ein Gegenverkehr, störte ihn nicht. Naja, wenn man keinen LKW-Führerschein hat, hält man die Klappe und ist Beifahrer. Mal gut, dass mir bei so Aktionen noch nie schlecht geworden ist... Aber das Leiden hat sich gelohnt:





Morgens beschlossen wir dann, den recht spartanisch ausgestatteten Campingplatz überhalb von Menton anzufahren. Immerhin gab es da Warmwasser, um uns nach einer Sightseeing-Cote d'Azur-Radfahrt nach Nizza und zurück wieder zu versöhnen, da uns vorher ein dicker Regenschauer kurz vor daheim erwischt hat. Und die paar Serpentinchen zum Campingplatz waren bei den nassen Straßen eine kleine Herausforderung - mein Hinterrad drehte einfach durch, während Robert im Wiegetritt einfach davongesaust ist. Hier an der Strandpromenade von Nizza:




Am Abend begaben wir uns noch frisch gewaschen in die City von Menton und haben ein seeeeeeeehr leckeres Tarte aux pommes- und Schokoeis gegessen:





Der nächste Tag beglückte uns nach einer ebenso nassen Nacht mit viel Regen, sodass wir Reißaus nahmen und die Küste entlang fuhren, bei gutem Wetter Halt und Sightseeing einschoben, wie hier z.B. am Cap Roux:









So haben wir das antik-gallo-römische Fréjus und St. Maxime unterwegs mitgenommen. Dann haben wir mit unserem glücklichen Händchen per Zufall einen gigantischen Stellplatz in Cabasson, direkt am Strand, quasi mit Blick auf den Fort de Bregançon, das, wie sich jetzt herausgestellt hat, die offizielle Residenz des fränzösischen Präsidenten ist. Jetzt verstehen wir die vielen Access interdit-Schilder :-)









Am nächsten Tag machten wir uns auf den Weg, die Gegend und die Cols per Rad zu erkunden, hatten auch das feinste Wetter dafür:







Leider mussten wir in dem süßen Örtchen Collobriéres eine Zwangspause einlegen, da Robert mit seinem Ultremo-Mantel genauso wenig Glück hatte wie ich (siehe 18.08.09). Leider hatte keiner der vielen RennradlerInnen einen Mantel dabei, sodass wir uns auf gut Glück wieder RIchtung Col de Babaou machten. Dort machten dann auch der Schlauch schlapp, sodass ich mir mit einer Fahrt zum Wohnmobil und wieder zurück stolze 106km an dem Tag erkämpft hatte und den Col de Babaou dreimal gefahren bin.... Lieber hätte ich die Tour mit Robert fortgesetzt, aber so kamen wir wenigstens auch in den Besitz schöner Blumenfotos, die er in seiner Wartezeit geknipst hat:



Am nächsten Tag gönnten wir uns ein laaaanges Frühstück mit Blick aufs Meer in einem Café in Bormes-Les-Mimosas, auch das Gewitter haben wir Kaffeeschlürfend beobachten können, während der arme Ben sich seine Tagesportion Stress abgeholt hat und zitternd neben uns lag. Anschließend gab es nach einem Gang zum Hypermarché und zur Boulangerie ein feines Mittagessen und das verdiente Schläfchen im Anschluss. Der Nachmittag sah angenehm aus, sodass wir uns zu einer Cote d'azur-Abschlussfahrt aufrafften. Doch es dauerte nicht lange, bis wir nach dem Col de Barral und Col de Landel einen dicken Regenguss abbekamen. So beschlossen wir, uns im Anschluss schon auf den Weg Richtung Lyon zu machen, um den nächsten Tag nicht so lange im Auto, dafür mehr in der dortigen Altstadt sitzen zu können.
Laila empfing uns auch sehr herzlich und zeigte uns das Vieux Lyon inklusive Rosenturm und ich kam in den Genuss, feine Andouilettes sauce moutarde avec gratin dauphinois mit einem Schlückchen vin blanc zu genießen. Der Robert hatte es leider ein wenig mit dem Magen, aber es hat auch bei ihm immerhin zu einem salade lyonaisse gereicht. Nach einem spaßigen Spaziergang in der Stadt in Lailas Begleitung, empfing sie uns noch in ihrem Zimmer auf ein Gläschen Wasser und ein Wattestäbchen (ich habe es sooo genossen, meine Ohren wieder ordentlich durchzuputzen :-). Hier eine impression lyonaisse:









Eine sehr hübsche Stadt! Im Anschluss packten wir uns noch mit französischen Waren ein und verließen das Land Richtung Genf. Die Nacht verbrachten wir in der Nähe von Lausanne, morgens gönnten wir uns noch ein paar "Sunntigs-Weckli" und "Vollkorngipfli", bevor wir die altbekannte Altstadtszenerie und eine sonnige Wochenabschluss-radltour im Augsburger Osten unternahmen.
Wer alle Bilder ohne ausführlichen Kommentar sehen mag, soll hier schauen.

Ach ja, Shiva und Ben waren auch dabei:






[Edit: Hier eine Übersichtskarte]

Wenn bei so viel Sport

das Basica nicht mehr reicht:
Alkawear

*lol*

Sonntag, September 06, 2009

Wieder da mit Bilderupdate



Eine schöne Tour. Wenn sich die Blätter bunt färben, werde ich die Fahrt nochmal wiederholen.

Das Album gibt es hier.

Samstag, September 05, 2009

Update

Auf der linken Seite habe ich einen "Twitter-Update-Bereich" eingebaut. Mal probieren wie das von unterwegs so funktioniert.



Donnerstag, September 03, 2009

Radio

Das B2 Notizbuch hatte einen netten Beitrag über den derzeitigen Kaffeetrend. Zum Anhören oder Herunterladen klicken.

Mittwoch, August 19, 2009

Entsetzen

Gestern wollten wir den Abend mit einem Besuch des Casanova in Augsburg einläuten, standen jedoch vor verschlossener Türe. Als Ersatz haben wir uns zum Erstbesuch des Per Bacco (gleicher Besitzer in der Maximilanstraße) entschlossen. Hier wurde die unterschwellige Vorahnung zur grausamen Gewissheit. Das Casanova hat nicht per ferie geschlossen, sondern für immer. Meinen Zeilen merkt man vielleicht die tiefe Entäuschung an, die noch immer in mir sitzt. Das Per Bacco ist beinahe das genaue Gegenteil des Casanova. Schummrige Gemütlichkeit muß kühler Clubatmosphäre weichen, ein zu bacchantischen Festen verleitender, im besten Sinne jovialer Kellner (eher wäre er als ein zuvorkommender Begleiter durch den Abend zu bezeichnen) weicht einem leise nuschelnden, vegeblich um wienerische Oberkellneraristokatie ringendem Barkeeper, der dann auch noch statt Spaghetti mit Gambas einen Salat mit Gambas serviert. Interessanterweise stand der Selbige bereits im Casanova hinter der Theke und wirkte da wesentlich freundschaftlicher.

Nun ja, das Essen war nicht schlecht, aber das Gefühl, sich bei einem Freund am Tisch zu befinden, dem man danken die Hand zum Abschied reicht, wir sich im Per Bacco sicherlich nicht einstellen.

Es mag vielleicht auch den ein oder anderen Vorzug geben (Dachterasse, "offene Küche"), aber einfach zu steril und zu clubig.

Im Moment bin ich versucht einen Kranz zu besorgen und mit einer R.I.P.-Schleife verziert vor dem Casanova im Paulaner Bräustüberl niederzulegen. Vieleicht finden wir ja auch Andreas neue Wirkungsstätte?

Was zum Teufel

ist ein Raumkulinariker??? Kann mir da jemand weiterhelfen?

Dienstag, August 18, 2009

Über die Alpen

Da ich die Hose viel zu voll hatte, um schon vorher mit meinen Plänen zu einer Alpenüberquerung rauszurücken, gibt es den stolzen Bericht einfach jetzt im Nachhinein:

Ehrlich gesagt hab ich nicht mehr die geringste Ahnung, wie ich auf diese Idee gekommen bin - ich hatte mir einfach die zweite Augustwoche freigenommen, um zuerst ein wenig Freundschaftsbesuch im Odenwald abzuhalten und im Anschluss wusste ich noch nicht so recht... Da sich der Robert dann eine fantastische Kackebräune beim Campen in Venedig mit seinen beiden Rackern holen wollte, dachte ich: "Klasse, dann wäre die Rückfahrt ja ganz inklusive und ich könnte mich mal so richtig austoben". Auf dem Fahrrad natürlich.
Die Idee brauchte noch ein wenig zum Gären, nach der Zwischenprüfung und einem Trentino-Venetien-Kartenkauf in Bozen war dann der erste Teil der Route klar. Nun fehlte nur noch etwas Ausrüstung - endlich ein Tacho (den ich schon mit einigen Kilometern füllen konnte die letzte Woche) und ein feiner Rucksack, der mir -trotz viel Inhalt- einen guten Dienst erwies:


Und dann gings los:

Mittwoch, 12.08.09 / 1. Etappe von Füssen nach Tarrenz (A)
91 km, 1552 hm

Etwas bange war mir schon, als ich morgens in den Zug nach Füssen stieg. Recht kühl war es dort bei der Ankunft auch noch, der erste Teil der Strecke ging auch an der Bundesstraße entlang bis Pfronten. Ab da wurde es dann schön: Ich nahm den Abzweig nach rechts zum Gaichtpass und damit auch nach Österreich, von Anstieg kann man da aber noch nicht wirklich sprechen... Abwärts gab es auf den wenigen Serpentinen leider einen dicken Stau aufgrund einer Baustelle, somit ging es eher langsam abwärts ins Lechtal. Vorbei am Haldensee, dem ich dieses Jahr eigentlich beim Zwei-Seen-Lauf nochmals begegnen wollte (was mir durch eine dreiwöchige Krankheitspause verwehrt blieb...), Richtung Elmen. Kurz vor Elmen hupft das Hinterrad, ich halte den Finger hin und spüre die befürchtete Delle. Tja, Der Ultremo hält leider nicht, was er verspricht, da geht wohl Leichtigkeit zulasten der Qualität - enttäuschend. In dem Moment allerdings auch etwas problematisch; der mir entgegenkommende Radfahrer verwies mich auf je 20km weiter entfernte Radläden und macht mir nochmals gehörig Bammel vorm Hahntennjoch ("18%, das ist schon hart für die Beine, ach was, sind ja nur 17,5!). Tja, ich bin dann nach Elmen reingefahren, um vielleicht dort jemanden zu finden, der mir weiterhelfen kann. Glücklicherweise traf ich auf eine sehr nette Familie, dessen betagteres Familienoberhaupt eben kurz davor war, das alte klapprige Dorfradl zum Reifenwechsel nach Höfen (kurz vor Reutte) zu bringen. Also durfte meins auch einfach mit drauf und los gings - dort bekam ich dann den neuen Continental drauf und von meinem netten Chaffeur einen Haufen Rumkugeln und gute Laune mit. So ging es dann mit viel Dankbarkeit meinerseits und guten Wünschen meiner Pannenhilfe doch noch rauf zum Hahntennjoch.
Die erste gefürchtete Rampe konnte man schon von unten erkennen, da ging es zackig nach oben. Dann konnte man bereits etwas gemütlicher kurbeln - zum Schluss blieb mir aber nochmals kurz der Mund offen stehen. Ich musste zusehen, dass ich nicht einfach rückwärts wieder runterrolle, bei solchen Dingern:


Naja, immerhin war es so recht schnell vorbei und ich konnte den Wahnsinnsanblick oben genießen:


Obwohl ich wenige hundert Meter vorher meinen Rucksack, bzw. dessen Inhalt noch innerlich verflucht hatte, war ich jetzt dankbar für Weste, Armlinge, Schokoriegel und alles was warm macht. Auch ein Selbstporträt ging dann noch auf der Abfahrt raus:



Erleichtert und hungrig kam ich in meiner äußerst netten Unterkunft in Tarrenz an, wo ich allerdings nochmal einige Höhenmeter nach oben abspulen musste, da die Pension Waldesruh ein wenig am Hang gelegen ist. Im nahegelegenen Gurgltaler Hof gab es noch einen feinen Wildschweinbraten, dann war ich auch schon zügig im Bettchen.

Donnerstag, 13.08.09 / 2.Etappe von Tarrenz nach Bozen
164 km, laut Quäldich-Tourenplaner 2995 hm...

Morgens gab es dann ein wahnsinnig leckeres Frühstück mit perfektem Frühstücksei, selber gemachten Säften und reichlich Auswahl (wobei ich mich vor lauter Aufregung fast ein wenig zu der zweiten Semmel nach Müsli und Ei und halbem Liter Kaba zwingen musste) an Brot- und Semmelbelägen. So machte ich mich dann auf den Weg in diesen langen Tag. Erst ging es auf der weniger schönen Bundesstraße 171 in Richtung Ötztal und anschließen stetig aufwärts für die nächsten 50km bis Sölden. Dort gab eine kurze Mittags- und Verschnaufspause mit Verpflegungsnachschub um für die anschließende Auffahrt zum Timmelsjoch (Passo Rombo) Kraft zu schöpfen. Nach Sölden geht es gleich ein Stückchen bergauf, dann erst wieder ernsthaft nach Zwieselstein. Bei der Ortsdurchfahrt durch Obergurgl kann man sich dann ein wenig erholen und wie ich den restlichen Schoko-PowerBar-Riegel verdrücken und das Wasser mit Gel versetzen. Ab da geht es dann wirkliche Kehren nach oben zur Panoramastraße, die diesen Namen auch wirklich verdient hat - eine Wahnsinnsaussicht:



Und nach der Mautstelle geht es zwar etwa 100 bis dahin hart erarbeitete Höhenmeter wieder bergab, dafür mitten in eine noch viel beeindruckendere Felslandschaft (das in der Mitte ist die Straße!):



Und so der Blick zurück (auch hier ist mittig tatsächlich die Straße zu sehen, von der man kommt!)


Wohl eine der beeindruckendsten Passstraßen (oder die?), die ich bisher gefahren bin! Auf 2509 m gab es dann verdientermaßen Strudel di Mele mit Almdudler und trockene, sowie warme Bekleidung für die laaaange Abfahrt nach Meran (wobei ich noch vor St. Leonhard pausieren musste, um mich meiner warmen Bekleidung zu entledigen, da nach der italienischen Grenze schlagartig eine Hitzewand zu durchqueren war). Das letzte Stückchen auf dem Radweg nach Bozen war leider doch ziemlich zäh aufgrund eingeschlafener Füße und Hände, da mich die lange Zeit auf dem Rad (ich war inklusive einiger Pausen natürlich insgesamt von halb neun bis halb sieben unterwegs) doch schon geschlaucht hat. Bis ich mich dann bis zur Innenstadt, bzw. zur Jugendherberge in der Rittnerstraße durchgekämpft hatte, war ich dann wirklich hungrig. Bis dahin hatte ich mich aber auch entschlossen, eine ursprünglich geplante vierte Etappe wegzustreichen und stattdessen ein Zugticket für den nächsten Tag zu kaufen, um ab dem Gardasee gemütlich nach Venedig zu meinem lieben Robert tuckern zu können, also musste ich vor dem Essen noch an den glücklicherweise gegenüberliegenden Bahnhof. Im Anschluss gab es dann Pollo allo spiedo mit Pommes und Salat und einem kühlen Bierchen aus der Dose. Glücklich und gesättigt habe ich mir dann auf der Piazza Walther noch ein Schoko-Zitronen-Eis gegönnt und anschließend recht schwerlich, aber doch irgendwann in den Schlaf gefunden.

Freitag, 14.08.09 / 3. Etappe von Bozen nach Rovereto, mit Einschub bis fast an den Gardasee
121 km, nach Isera und Richtung Passo San Giovanni ein wenig Hm, aber insgesamt wohl kaum mehr als 300 hm.

Die letzte Etappe war eine Rolletappe mit Möglichkeit zum Windschattenfahren (danke an die vielen schnellen italienischen Rentner auf dem Radweg zwischen Bozen und Trento), Berge gabs nur zum kukken:


In Rovereto wollte ich den Zug um 14:46h erwischen, so dass ich es nicht ganz bis an den Gardasee geschafft habe (davon zeugt dieses Foto). Dafür saß ich pünktlich mit einer Käse-Speck-Semmel und zwei Flaschen Eistee im Zug Richtung Verona, wo ich dann in den Zug nach Venezia-Mestre umgestiegen bin. Leider gab es dort das absolute Chaos auf Gleis 2, auf dem eigentlich um sieben mein Zug nach San Doná di Piave einrollen sollte (während seltsamerweise nahezu alle anderen Gleise frei waren), so dass ich noch nicht mal in den verspäteten vorherigen Zug reinpasste... Mein Retter in der Not kam aber schon mit tiefem Schnurren angetuckert, um meinen strapazierten Beine nicht weiter belasten zu müssen. Ein wunderschöner, mit zahlreichen Sternschnuppen besetzter Abend am Meer folgte und ein ebenso traumhafter Frühmorgens-Besuch nach Venedig tags darauf. Danke für den schönen Kurzurlaub an dieser Stelle! Daraus folgt:

Samstag, 15.08.09 - Ruhetag!

Sonntag, 16.08.09 / Epilog am Gardaseeufer
27 km, keine Steigungen

Den Gardasee habe ich Sonntag Morgen dann doch noch zu Gesicht bekommen, da wir uns Samstag Abend entschlossen hatten, dem zu grünen lagunenartigen Meer bei Venedig den Rücken zu kehren und Richtung reizvollerer Landschaft im Norden zu brummen, um schon einen Teil der Rückfahrt abgehakt zu haben. In Torbole bekamen wir auch einen feinen Parkplatz direkt am See, sodass uns morgens dieses wunderschöne Bild die kleinen Augen öffnete:


Nach einem kleinen Frühstück im Café auf der anderen Straßenseite begab ich mich auf eine kurze "Laktat-Ausspül-Fahrt" nach Malcésine und zurück nach Arco, wo Robert schon mit mehreren Cappuccini intus im Café trentino in den Zeitschriften schmökernd auf mich wartete. Von Malcésine aus gab es also noch ein hübsches Foto:



Und wer Lust hat, kann sich alle Fotos dieser kleinen Alpenüberquerung hier nochmals in Ruhe zu Gemüte führen (ohne Venedigausflug).