Mittwoch, März 03, 2010

Das Phänomen der ungarischen Büfé - Hamburger

Als ich noch ein kleiner Pups war, kamen mir die "Büfé"s in ungarischen Städten immer sehr fremd vor: Die Hamburger waren groß (sicherlich ein Kinderkopf), saftig, mit nicht ganz runden Hackfleischpflanzerln und echten Tomaten sowie einem knackigen Salatblatt. Dabei waren die von McDoof und dem Burger König doch immer alle so schön handlich, rund und lätschig....
Tja, und wie das bei Kindern so ist: "Was der Bauer nicht kennt, das frisst er nicht".

Später, so in frühem Pubertätsalter habe ich da mehr und mehr Gefallen daran gefunden. Das Ding schmeckte im Gegensatz zu den Exemplaren in Raschelpapier tatsächlch nach Fleisch und Gurke und ungarischem Senf (dem gebührt ein separater Eintrag) und Weißbrot und Gurke und Ketchup und Tomate und Salat. Auf jeden Fall kein einheitliches Mischmasch, sondern echte schmeckbare Zutaten, die man an den "Büfé"s zu sich nehmen konnte.



Heute Abend möchten wir in Form eines selbstzubereiteten Hamburgers eine kleine Reminiszenz an den Geschmack ungarischer Imbissbuden (Büfé!) kreieren, mal sehen, wie gut wir das hinbekommen. Ich glaube ja, dass es ohne das Gefühl vor der Bude zu sitzen, das Geräusch löschpapierartiger Zettelchen, in das der Burger eingewickelt ist, ohne die Kulisse der Donau, der Theiß oder Trabbis/Ladas schwierig wird. Aber vielleicht hilft ja auch einfach nostalgisches Gedankengut, wie man hier (wenn man der ungarischen Sprache mächtig ist) lesen kann (in diesem Zusammenhang sei den Surfkünsten Roberts nochmals ein Dank ausgesprochen).
Ähnlich nostalgisch wird das Erlebnis des Hamburger-Essens in Ungarn (und die Etablierung dieser Speise zu Sowjet-Zeiten) hier betrachtet. Also scheint es nicht nur das Phänomen des Migrantenhintergrundes zu sein :-)

Einen eigenen Eintrag wären die restlichen Besonderheiten ungarischer "Büfé"-Kultur wert, wie der "Hekk", "Lángos" und unterschiedlichste Formen der "palacsinta", wie es hier getan wird - auch mit einem schönen Bild, das das Büfé-Gefühl verkörpert:




Übrigens scheint auch mittlerweile die für Burger bekannte FastFood-Kette eingesehen zu haben, dass den Ungarn ihr eigenes Fast Food immernoch am besten schmeckt - da gibt es keine "Los Wochos" o.ä. sondern "Magyaros Ízek", was wörtlich (!) übersetzt "ungarischische Geschmäcker" (im Sinne von Plural von "Geschmack" - daran lässt sich auch eine gewisse Einstellung ablesen, es gibt nicht nur einen Geschmack einer Speise - es gibt immer mehrere) :


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